Donnerstag, 30. August 2007
Mittwoch, 29. August 2007
History [Rapbattle]
Es war während meiner Zivizeit, oder anders, ich hatte ein wenig Geld und nix zu tun.
Ein Kumpel und gleichzeitig Zivikollege von mir hatte einen seiner ersten Rapauftritte bei einem Rapbattle vor sich und wir, die Zivis, wollten dabei sein um zu lachen. Auch einer unserer "Chefs"war dabei. Wir mochten ihn alle, er ist ein Schwarzer, häufig gut gelaunt und Zähne wie die dicke Negerin aus der Vodafone Werbung, die gerade läuft. Ronaldinho hat auch so welche, eigentlich sah er im Gesicht auch aus wie er, bloß ich wollte die Dicke ausm Fernsehen erwähnen.
Gut, wir haben uns im Ziviwohnheim getroffen - vorglühen. War cool, feucht fröhlig, der Boden klebte als wir loszogen. Natürlich hatten wir die eiserne Wegreserve in der Hand , die wir, vor allem aber ich, auf dem Weg ins Jugenzentrum Ettlingen, schnell tilgten.
Dementsprechend hatte ich auch Pegel.
Wir kommen an, fifty - fifty, keine Rappernamen, sondern Ausländeranteil...alles bestens.Auf der Bühne steht ein guter Kumpel von mir, er ist der Moderator, der Hoster, der Bitchnigga, die Not im Elend. Es beginnen sich die ersten Rapper zu duellieren, nicht mit Degen, sondern mit Mics und harten Rhymes - muha. Wie gesagt, wir sind gekommen um zu lachen.
Bedingt durch meinen Pegel aber, verstand ich akkustisch schon gar nix mehr, lachen war also nicht mehr drin. Einige Kumpels von mir, die nicht beim vorglühen dabei waren sind derweil dazu gestoßen. Sie sind eher nüchtern, im Gegensatz zu uns Zivis.
Zurück, ich stehe in der "Crowd", bewege meine Hand so rauf und runter, wie man das halt so cool macht bei Battles, und da meine natürliche, gesittete Hemmung durch den übermäßigen Alkoholkonsum nicht mehr vorhanden ist, rutschen mir die ein oder anderen vulgären Wörter in Richtung Bühne. Ich dachte, man mache das so bei "Battlen". Diese Worte wurden natürlich nur von anderen Leuten aus der Crowd abgefangen, und zwar nur von dem einen Teil vom fifty..."ey,ey,ey, komm, wir gehen raus," ruft es zu mir. Ich hatte meine Angst schon längst im Ziviwohnheim gelassen, also raus. Ich finde mich wieder am Bierstand, nix passiert, Augenkontakt verloren. Gut, ich schreihe den Typ hinter der Bar an, dass er mir zu wenig Wechselgeld gegeben hat. Ich rein in die Crowd, mittlerweile hörte ich gar nix mehr, ich spürte nur noch die dicken Beats in meinem Bauch. Ab und zu ging ich einfach auf die Bühne hoch, war ja schließlich mein Kumpel da oben, da wollte ich auch dabei sein, aber ich wurde dezent runter geschickt. Im Nachhinein hieß es dann auch noch, dass ich Plattenspielerabdeckungen zertreten hätte, wenn überhaupt, dann unabsichtlich, aber zurück.
Vorrunde vom Battle war vorrüber, taub war ich immer noch, aber einen Satz konnte ich noch verstehen "Will jemand noch spontan freestylen?" Der Satz war nicht mal ausgesprochen, da hatte ich schon das Mic in der Hand. Mein Kumpel, der Moderator lachte noch, nicht wissend, was ich für einen Tsunami auslösen würde. Ich hatte von den Raps vorher nix verstanden, da dachte ich mir, Wolf, das kannst du auch.
Da stand ich nun, Scheinwerfer auf mich gerichtet, in ner weißen G-Star Prollwinterjacke, Wärmeempfinden hatte ich schon versoffen, ich schwitzte wie D! beim Tanzen, zu fühlen war nix, von meiner Seite auch nix mehr zu hören. Mein Korpus bemerkte, dass der Beat anfing.
"Ich bin der beste, ihr seid so hässlich, ihr seid so scheiße, ihr seid so hässlich...." Das waren die Worte, an die ich mich noch am nächsten Tag erinnern konnte. Wohl gemerkt, es waren Leute im Publikum, die diese Worte generell nur auf sich bezogen. Auch ein dickes Mädchen stand direkt vor der Bühne, welches wortwörtlich ihr Fett abbekam mit den Worten "Du bist fett,fett,fett!" Das erfuhr ich aber allerdings erst am nächsten Tag, dass ich das gesagt hatte, tut mir aber nicht leid. Das Ganze ging so circa 30Sekunden, dann wurde mir das Mic weggenommen und ich wurde mit der schlechtesten Note des Abends, mit der Note 6, verabschiedet. Ich habe ja eh nix mehr gesehen. Ich lief meinen Kumpels direkt von der Bühne wieder in die Arme, sie lachten, ich wusste nicht warum, ich habe ja ernst gemacht. Ich verstand das nicht. Bedingt durch meinen Auftritt fühlten sich auch andere so frei, auf die Bühne zu stürmen um ihre Prachtgesichter zu zeigen.
Da setzte dann der Filmriss ein...Erst den Weg nach Hause sehe ich wieder vor mir. Ich bin ohne eine Schramme entkommen, die beste Verteidigung ist nicht da zu sein.
Anstatt mir, bekam mein im entferntesten ähnlich aussehender Kumpel einen Schlag ab, er hätte ja der miese Rapper mit der weißen Jacke sein können, in so nem Jugendzentrum gibt es ja schließlich viele Türsteher, die für echt und Ordnung sorgen.
Auf jeden Fall wurde das Battle abgebrochen, mein Kumpel kam nicht zu seinem Auftritt, zumindest hatte ich meinen. Grund für Abbruch: Ausschreitungen, in Jugendzentren normal, scheinbar.
Ein Kumpel und gleichzeitig Zivikollege von mir hatte einen seiner ersten Rapauftritte bei einem Rapbattle vor sich und wir, die Zivis, wollten dabei sein um zu lachen. Auch einer unserer "Chefs"war dabei. Wir mochten ihn alle, er ist ein Schwarzer, häufig gut gelaunt und Zähne wie die dicke Negerin aus der Vodafone Werbung, die gerade läuft. Ronaldinho hat auch so welche, eigentlich sah er im Gesicht auch aus wie er, bloß ich wollte die Dicke ausm Fernsehen erwähnen.
Gut, wir haben uns im Ziviwohnheim getroffen - vorglühen. War cool, feucht fröhlig, der Boden klebte als wir loszogen. Natürlich hatten wir die eiserne Wegreserve in der Hand , die wir, vor allem aber ich, auf dem Weg ins Jugenzentrum Ettlingen, schnell tilgten.
Dementsprechend hatte ich auch Pegel.
Wir kommen an, fifty - fifty, keine Rappernamen, sondern Ausländeranteil...alles bestens.Auf der Bühne steht ein guter Kumpel von mir, er ist der Moderator, der Hoster, der Bitchnigga, die Not im Elend. Es beginnen sich die ersten Rapper zu duellieren, nicht mit Degen, sondern mit Mics und harten Rhymes - muha. Wie gesagt, wir sind gekommen um zu lachen.
Bedingt durch meinen Pegel aber, verstand ich akkustisch schon gar nix mehr, lachen war also nicht mehr drin. Einige Kumpels von mir, die nicht beim vorglühen dabei waren sind derweil dazu gestoßen. Sie sind eher nüchtern, im Gegensatz zu uns Zivis.
Zurück, ich stehe in der "Crowd", bewege meine Hand so rauf und runter, wie man das halt so cool macht bei Battles, und da meine natürliche, gesittete Hemmung durch den übermäßigen Alkoholkonsum nicht mehr vorhanden ist, rutschen mir die ein oder anderen vulgären Wörter in Richtung Bühne. Ich dachte, man mache das so bei "Battlen". Diese Worte wurden natürlich nur von anderen Leuten aus der Crowd abgefangen, und zwar nur von dem einen Teil vom fifty..."ey,ey,ey, komm, wir gehen raus," ruft es zu mir. Ich hatte meine Angst schon längst im Ziviwohnheim gelassen, also raus. Ich finde mich wieder am Bierstand, nix passiert, Augenkontakt verloren. Gut, ich schreihe den Typ hinter der Bar an, dass er mir zu wenig Wechselgeld gegeben hat. Ich rein in die Crowd, mittlerweile hörte ich gar nix mehr, ich spürte nur noch die dicken Beats in meinem Bauch. Ab und zu ging ich einfach auf die Bühne hoch, war ja schließlich mein Kumpel da oben, da wollte ich auch dabei sein, aber ich wurde dezent runter geschickt. Im Nachhinein hieß es dann auch noch, dass ich Plattenspielerabdeckungen zertreten hätte, wenn überhaupt, dann unabsichtlich, aber zurück.
Vorrunde vom Battle war vorrüber, taub war ich immer noch, aber einen Satz konnte ich noch verstehen "Will jemand noch spontan freestylen?" Der Satz war nicht mal ausgesprochen, da hatte ich schon das Mic in der Hand. Mein Kumpel, der Moderator lachte noch, nicht wissend, was ich für einen Tsunami auslösen würde. Ich hatte von den Raps vorher nix verstanden, da dachte ich mir, Wolf, das kannst du auch.
Da stand ich nun, Scheinwerfer auf mich gerichtet, in ner weißen G-Star Prollwinterjacke, Wärmeempfinden hatte ich schon versoffen, ich schwitzte wie D! beim Tanzen, zu fühlen war nix, von meiner Seite auch nix mehr zu hören. Mein Korpus bemerkte, dass der Beat anfing.
"Ich bin der beste, ihr seid so hässlich, ihr seid so scheiße, ihr seid so hässlich...." Das waren die Worte, an die ich mich noch am nächsten Tag erinnern konnte. Wohl gemerkt, es waren Leute im Publikum, die diese Worte generell nur auf sich bezogen. Auch ein dickes Mädchen stand direkt vor der Bühne, welches wortwörtlich ihr Fett abbekam mit den Worten "Du bist fett,fett,fett!" Das erfuhr ich aber allerdings erst am nächsten Tag, dass ich das gesagt hatte, tut mir aber nicht leid. Das Ganze ging so circa 30Sekunden, dann wurde mir das Mic weggenommen und ich wurde mit der schlechtesten Note des Abends, mit der Note 6, verabschiedet. Ich habe ja eh nix mehr gesehen. Ich lief meinen Kumpels direkt von der Bühne wieder in die Arme, sie lachten, ich wusste nicht warum, ich habe ja ernst gemacht. Ich verstand das nicht. Bedingt durch meinen Auftritt fühlten sich auch andere so frei, auf die Bühne zu stürmen um ihre Prachtgesichter zu zeigen.
Da setzte dann der Filmriss ein...Erst den Weg nach Hause sehe ich wieder vor mir. Ich bin ohne eine Schramme entkommen, die beste Verteidigung ist nicht da zu sein.
Anstatt mir, bekam mein im entferntesten ähnlich aussehender Kumpel einen Schlag ab, er hätte ja der miese Rapper mit der weißen Jacke sein können, in so nem Jugendzentrum gibt es ja schließlich viele Türsteher, die für echt und Ordnung sorgen.
Auf jeden Fall wurde das Battle abgebrochen, mein Kumpel kam nicht zu seinem Auftritt, zumindest hatte ich meinen. Grund für Abbruch: Ausschreitungen, in Jugendzentren normal, scheinbar.
Jetzt gehts steil....
Ich hoffe, dass bald Millionen von Usern meinen Blog besuchen, denn ich erlebe immer die lächerlichsten Dinge.
Ich komme gerade vom Fußball, Kreisklasse C, Staffel 3, Karlsruhe, Baden, Baden-Württemberg, Deutschland. Klingt lang, ist aber ganz weit unten, bzw. das unterste. Nicht nur von der Liga her, sondern auch vom Niveau.
Ich spiele bei Schöllbronn, im Nachbardorf meines ehemaligen Heimatdorfes. Aber vor 4 Jahren habe ich alles in diesem Dorf gelassen und bin in die Stadt gezogen, voller Träume, voller Wünsche und Hoffnungen, nach Karlsruhe. Jetzt bin ich Student und als Ausgleich brauche ich eben diesen Dorffußball.
Ich achte immer sehr darauf, dass ich ordentliche und saubere Sachen zum warm machen anziehe, wobei ich mich nicht warm mache, ich schieße immer kalt aufs Tor, ich glaube, bei mir bringt dehnen eh nix mehr und der ganze andere Blödsinn. Naja, unser Gegener Ettlingenweier kommt aufs Feld, schon fertig im hässlichen rot-schwarz gestreiften T-Shirt, Altersschnitt 46 mit einer Bierfahne aus fast allen Mündern, die man über den ganzen Rasen riechen kann und ist es kein Bier, dann ist es Schweiß - Bierschweiß. Fans haben diese Ettlingenweierer mehr als wir (oder wie man auf dem Dorf sagt "als mir") und trinken natürlich auch ihr Lieblingsgetränk abseits des Platzes, nämlich "a hefewoize", wie man dort zu sagen pflegt.
Okay, warm machen fertig, alle Bälle beim Torschuss übers Tor gehauen und wenn ich das Tor getroffen habe, dann habe ich den Torwart an der Hand verletzt, das war einmal der Fall.
Also, runter in die Kabine, übliches Floskelgelaber, spielt den Wolf an, er verteilt die Bälle, der Gegner ist alt, Ball laufen lassen, Überzahl schaffen, blabla...Wir machen einen Kreis zur Einstimmung, der Trainer schreit "Wir gehen raus und spielen auf....SIEG..." Halbherziges Mitgegröle, dann halbherzig in die Hände geklatscht und dann hoch auf den Platz.
Dort begegnet mir zum ersten Mal der Schiri, 60 Jahre, Bauchumfang 1,30m und zwei lahme Beine, in seinen Augen sehe ich diesen glasigen Blick in die Ferne, den Blick, wie man ihn nur bei Komapatienten findet. Nun gut, wir spielen C-Klasse, unterste Liga, Bauernliga.
Wir laufen ein, klatschen hoch unmotiviert ab, einige Spieler schreien "Auf Gehts!", also, Anstoß, los gehts.
Erste Halbzeit null zu null. Die dicken alten Ettlingenweirer stehen "tief", wie man im Fußballfachjargon zu sagen pflegt. Ich hatte einmal Glück, dass mir nicht die Bänder gerissen sind, als der dicke, alte Libero auf meinen zarten Fuß geflogen ist.
Zweite Halbzeit schießen wir dann doch drei Tore. Ich habe nur eine gelbe Karte gesehen...Schwalbe, war aber keine, ich bin ehrlich, ich habe nämlich Ehre. Die Ettlingenweirer Zuschauer sind sich aber einig, ich bin ab jetzt der Schwalbenkönig. Macht aber nix, habe ja Humor, ich lache mit, habe ja Ehre, ich weiß ja, ich fahre nachher nach Karlsruhe, studieren, oder zumindest bin ich immatrikuliert, ihr nicht, das bestärkt mich.
Wir bekommen aber doch noch ein Gegentor, Trainer schreit rein, warum ein Spieler nicht den Weg zugemacht hat. Spieler schreit zurück, wir sind aufm Dorf, alle haben Schuld. Wir könnten jetzt über den Begriff Schuld philosophieren, ich bin der Meinung, immer Ansichtssache, letztendlich hat mein direkter Gegenspieler ja das Tor gemacht, also meine Schuld, egal, 3:1 gewonnen, Tore raus machen, duschen, Geschwätz anhören, nach Karlsruhe fahren und Blogspot eröffnen, um anderen Leuten Einblick in meine Ansicht zu geben. Schwalbenkönig ist wieder daheim, in seinem Zimmer, da, wo ihm keiner reinredet.
Am Samstag spiele ich vll erste Mannschaft, aber da hätte ich "mehr" in der zweiten Mannschaft zeigen müssen. "mehr" - ein dehnbarer Begriff, ich höre das schon seit mehr als einem Jahr. Also sitze ich wahrscheinlich wieder auf der Bank und werde eingewechselt...Die üblichen Spieler werden spielen, aber die gewinnen auch nicht. Aber wenn ich auf der Bank sitze, muss ich mich wenigstens nicht richtig warm machen, mein Glück, ich spiele lieber kalt...
Ich freue mich schon...
Adios
Ich komme gerade vom Fußball, Kreisklasse C, Staffel 3, Karlsruhe, Baden, Baden-Württemberg, Deutschland. Klingt lang, ist aber ganz weit unten, bzw. das unterste. Nicht nur von der Liga her, sondern auch vom Niveau.
Ich spiele bei Schöllbronn, im Nachbardorf meines ehemaligen Heimatdorfes. Aber vor 4 Jahren habe ich alles in diesem Dorf gelassen und bin in die Stadt gezogen, voller Träume, voller Wünsche und Hoffnungen, nach Karlsruhe. Jetzt bin ich Student und als Ausgleich brauche ich eben diesen Dorffußball.
Ich achte immer sehr darauf, dass ich ordentliche und saubere Sachen zum warm machen anziehe, wobei ich mich nicht warm mache, ich schieße immer kalt aufs Tor, ich glaube, bei mir bringt dehnen eh nix mehr und der ganze andere Blödsinn. Naja, unser Gegener Ettlingenweier kommt aufs Feld, schon fertig im hässlichen rot-schwarz gestreiften T-Shirt, Altersschnitt 46 mit einer Bierfahne aus fast allen Mündern, die man über den ganzen Rasen riechen kann und ist es kein Bier, dann ist es Schweiß - Bierschweiß. Fans haben diese Ettlingenweierer mehr als wir (oder wie man auf dem Dorf sagt "als mir") und trinken natürlich auch ihr Lieblingsgetränk abseits des Platzes, nämlich "a hefewoize", wie man dort zu sagen pflegt.
Okay, warm machen fertig, alle Bälle beim Torschuss übers Tor gehauen und wenn ich das Tor getroffen habe, dann habe ich den Torwart an der Hand verletzt, das war einmal der Fall.
Also, runter in die Kabine, übliches Floskelgelaber, spielt den Wolf an, er verteilt die Bälle, der Gegner ist alt, Ball laufen lassen, Überzahl schaffen, blabla...Wir machen einen Kreis zur Einstimmung, der Trainer schreit "Wir gehen raus und spielen auf....SIEG..." Halbherziges Mitgegröle, dann halbherzig in die Hände geklatscht und dann hoch auf den Platz.
Dort begegnet mir zum ersten Mal der Schiri, 60 Jahre, Bauchumfang 1,30m und zwei lahme Beine, in seinen Augen sehe ich diesen glasigen Blick in die Ferne, den Blick, wie man ihn nur bei Komapatienten findet. Nun gut, wir spielen C-Klasse, unterste Liga, Bauernliga.
Wir laufen ein, klatschen hoch unmotiviert ab, einige Spieler schreien "Auf Gehts!", also, Anstoß, los gehts.
Erste Halbzeit null zu null. Die dicken alten Ettlingenweirer stehen "tief", wie man im Fußballfachjargon zu sagen pflegt. Ich hatte einmal Glück, dass mir nicht die Bänder gerissen sind, als der dicke, alte Libero auf meinen zarten Fuß geflogen ist.
Zweite Halbzeit schießen wir dann doch drei Tore. Ich habe nur eine gelbe Karte gesehen...Schwalbe, war aber keine, ich bin ehrlich, ich habe nämlich Ehre. Die Ettlingenweirer Zuschauer sind sich aber einig, ich bin ab jetzt der Schwalbenkönig. Macht aber nix, habe ja Humor, ich lache mit, habe ja Ehre, ich weiß ja, ich fahre nachher nach Karlsruhe, studieren, oder zumindest bin ich immatrikuliert, ihr nicht, das bestärkt mich.
Wir bekommen aber doch noch ein Gegentor, Trainer schreit rein, warum ein Spieler nicht den Weg zugemacht hat. Spieler schreit zurück, wir sind aufm Dorf, alle haben Schuld. Wir könnten jetzt über den Begriff Schuld philosophieren, ich bin der Meinung, immer Ansichtssache, letztendlich hat mein direkter Gegenspieler ja das Tor gemacht, also meine Schuld, egal, 3:1 gewonnen, Tore raus machen, duschen, Geschwätz anhören, nach Karlsruhe fahren und Blogspot eröffnen, um anderen Leuten Einblick in meine Ansicht zu geben. Schwalbenkönig ist wieder daheim, in seinem Zimmer, da, wo ihm keiner reinredet.
Am Samstag spiele ich vll erste Mannschaft, aber da hätte ich "mehr" in der zweiten Mannschaft zeigen müssen. "mehr" - ein dehnbarer Begriff, ich höre das schon seit mehr als einem Jahr. Also sitze ich wahrscheinlich wieder auf der Bank und werde eingewechselt...Die üblichen Spieler werden spielen, aber die gewinnen auch nicht. Aber wenn ich auf der Bank sitze, muss ich mich wenigstens nicht richtig warm machen, mein Glück, ich spiele lieber kalt...
Ich freue mich schon...
Adios
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