Montag, 26. Mai 2008

Die Frau mit der Sahne

Es war vor einiger Zeit, am Tag des Uefa Cup Finales. Da ich als unspendabler Schnorrer immer bei den anderen das Bier mittrank, stand ich in der Bringschuld einen Kasten Bier aus dem weltteuersten und zugleich angebotsarmsten Lebensmittelmarkt, dem Tengelmann, zu aquirieren. Nicht weiter spektakulär, wäre mir nicht diese besondere Frau aufgefallen.
Sie diskutierte mit den überbelichteten Mitarbeitern des Marktes. Sie wollte Pfandflaschen zurückgeben, aber nicht jene, die in hiesigem Markt verfügbar waren, irgendsolche Fluselflaschen. Sie meinte "Meine Zivis bringen die immer mit und ich gebe die immer hier ab, ich lüge sie doch nicht an!" Ihr müsst euch die Stimme sehr hoch und wackelig vorstellen, dann habt ihr meine Sichtweise. Das war aber nicht der besondere Punkt, das war ja noch voll Standart, wie es jedem von euch tagtäglich passieren könnte. Als ich mit dem überteuerten Kasten an der Kasse stand, kam diese Frau aus dem Rückraum und der Slapstick begann...
Sie hatte einen, nochmal deutlich EINEN, Becher Sahne in der Hand, aber nicht lange. Sie fragte mich und meinen Kumpel, als vordersten in der Schlange, ob sie nicht ihren Becher ganz hinten aufs Fließband stellen dürfe. Wir "na klar" ist ja die Konvention, sie stellte es nicht mal auf das gummierte Fließband, sondern noch auf den silbernen Metallabschluss am Anfang. Das war noch normal, aber man merkte sofort, diese Frau war verrrückt. Sie fügte nach Abstellen des Bechers hinzu " Ich muss die Sahne hier abstellen, weil sonst wird die warm und sauer in meinen Händen".
Noch trauten wir uns nicht zu lachen, dann war ich dran, meine 3 Millionen Euro für den Kasten zu zahlen. Doch bevor ich das konnte, nahm die Frau ihren Becher wieder in die Hand, flitze vor mich, warf einen Euro aufs Fließband und fragte mich " Darf ich zuerst bezahlen, denn es ist so heiß, da wird meine Sahne sauer bis ich zu Hause bin. Ich habe auch Zeitungspapier dabei, in die ich die Sahne einwickel." Jetzt konnten wir unser Lachen nicht mehr zurück halten...Nachdem Bezahlen nahm sie wieder ihre Sahne in die Hand, diese Trendfrau, und sagte wiederum, " Meine Hände sind so heiß, wenn ich die Sahne in den Händen halte, dann wird die sauer, (-wer hätte das gedacht-), außerdem tun meine Hände so weh - aua." Aua sagte sie, der Brüller, unfassbar, weltklasse. Wir hatten Gesprächsstoff und ich möchte es meinen treuen Leseren nicht vorenthalten. Beim Rausgehen sahen wir noch, wie sie aufm Fahrrad abdampfte, nix Zeitungspapier, sie hatte uns verarscht, wie auch die Pfandleute zuvor ;)

Gruß an Ad-Man, meinem treuen heimlichen Leser...
->Sauber bleiben!

Dienstag, 6. Mai 2008

Wenn Knacker die Straße kreuzen

Es war vor 3 Wochen, ich saß im Auto, locker cool nachm Spiel heimgefahren...
In Höhe vom Scheck-Inn Center in Karlsruhe sehe ich in 200 Metern Entfernung, wie ein Vadda ( circa 34 Jahre Alt ) die Straße kreuzt, mit Kinderwagen... aber er beschleunigt nicht, er wird eher langsamer, je näher er dem anderen Ende der Straße kommt, und ich ihm. Ich hatte die Hand schon vor 500 Metern auf der Hupe, trotzdem hupe ich erst 20 Meter vor ihm, nachdem er extrem stagnierte...Er schaut mich entsetzt und verdutzt an...
Ich hätte ihn samt Kind überfahren sollen, dann hätte er gewusst, wo die Gefahr lauerte...
Aber dann heute der Abschuss....
Ich will ins Training, extrem enge Stelle in Ettlingen, ich sehe von weitem, wie ein alter Mann die Fahrbahn senkrecht kreuzt, er schiebt ein Fahrrad neben sich. Aber kurz bevor er den Gehweg auf der anderen Straßenseite erreicht, dreht er sich um 45 Grad und läuft direkt in die Fahrtrichtung meines Autos zu. Zudem habe ich Gegenverkehr, sodass ich nicht ausweichen kann. Ich muss stark bremsen, gucke ihm mitten in seine glasigen Augen. Zu meinem Verdutzen fängt er an in meine Richtung zu fluchen, ich habe ihn nicht verstanden, wieso auch, ich habe mich ja nur vorbildlich im Straßenverkehr verhalten. Hätte ihn umrasen müssen, erst dann hätte er was sagen dürfen, und vielleicht selbst dann nicht. Ich fluche aber zurück, in der Hoffnung, dass er mich durch mein offenes Schiebedach hört, es waren keine schönen Worte, das kann ich an dieser Stelle sagen...
Augen auf!