Samstag, 8. November 2008

30 Minuten McDonalds - Intelligenz und Schnelligkeit

Es war heute, vor knapp 3,5 Stunden. Ich befand mich im beliebtesten Schnellrestaurant der Welt, dort, wo sich angeblich die unterschiedlichsten Sorten von Menschen treffen, angeblich...Die Wahrheit ist ganz anders. Ochs trifft Esel und ich bin der Dingo mittendrin. Hier gehen keine Manager essen, keine Architekten mal schnell einen Kaffee trinken, nein.
Ich komme in den Laden, habe Hunger, schnell 3 Burger und wieder raus. Denkste...Denken ist da sowieso schon generell falsch. Das bewies mir mein Kopf beim Auswählen der richtigen Schlange. Ich stellte mich hinter die mittlere von dreien, weil ich dachte, die Trottel, die reinkommen, die stellen sich ja gleich an die von ihnen am kürzesten entfernte...oder, weil sie meinen, dass keiner sich an die am weitesten entfernte stellt - das sind dann die "Experten" - reihen sie sich dann da ein. So war es auch...Eigentlich alles richtig gemacht.
Aber falsch! Vor mir waren Kinder im Alter 13-15, so 5 Stück und dazwischen noch die kleinen 7-jährigen, die Wusler, die dich ständig streifen, wenn sie von Luftballon zu Krone und zurück rennen. Dazu kommt die Mutter mit Arschbreite 94 cm. Sie bestellen natürlich alle auf einen Schlag, so wie ich es gern habe. Die Bedienung, ein cooler Mann etwas älter als ich, hatte natürlich nicht seinen schnellen Tag. 46 Euro musste Mutter bezahlen. Das klappte. Aber dann gings los. Da wurde nach jeder Cola gefragt, nach jedem Burger. Zwischendurch guckte der Bediener souverän auf seine Kassenanzeige als wäre es ein Blackberry. Locker wie ein Manager, bloß, dass er die angezeigten Infos in seinem Melonenkopf nicht verarbeiten konnte. Aber immer gut draufgucken und dann nachfragen.
Parallel dazu standen ja auch noch die "Kids" vor mir und zwischen mir. Einer war so groß wie ich, mit Zahnspange und feuchter Aussprache. Das merkte ich, als er beim Repetieren irgendeines Schwachsinnes die Geräusche immitierte und sich dabei auf den Ärmel spuckte. Sein Zuhörer, das war auch ein Deppenkind. Woran ich das erkannte? - Am Hinterkopf. Man erkennt dumme Leute - inklusive Kinder - am Hinterkopf. Der Junge hatte eine Brille auf und einen ziemlich langen Kopf, gemessen entlang der Strecke von Nasenspitze bis Hinterkopf. Ist diese Strecke schon auffallend lang, so kann man sofort mit 100 prozentiger Sicherheit sagen, dass die Person nicht ganz richtig im Kopf ist ohne je mit ihr ein Wort gewechselt zu haben. Kommt dazu eine Haarkonsistenz wie von einem Teddybär, so verstärkt sich dieser Effekt. Da nutzt auch nicht die Brille, die vermeintlich den Intellekt unterstüzt...
(Es gibt aber auch noch eine andere Form von Hinterkopf - der Baumstumpfkopf...Flach ab. Ich könnte etliche Personen nennen, aber ich bewege mich hier in einem öffentlichen Raum, wo das nicht angebracht wäre. Aber hat dein Kumpel einen Baumstumpf auf seinem Schrumpelhals, dann ist er nicht gut beisammen und du vielleicht auch nicht.)
Daneben noch zwei Kinder mit guten roten Nasen, ist ja bald Weihnachten, und guten Pickeln druff. Ich sage extra "druff", weil "drauf" würde implizieren, dass die Pickel noch nicht eingebrannt wären.
Dann fiel mir ein weiterer Mitarbeiter des Schnellrestaurants auf. Wieso? - Er hatte den Mund die ganze Zeit geöffnet. Was ich damit sagen will? - Wenn man den HInterkopf nicht sieht, aber das Gesicht, und der Mund steht auf ohne ihn zu benutzen, dann kommt das auch nicht klug. Mit viel Anstrengung schaffte er es ein Tablett mit dem obligatorischen Nährwertblatt zu bestücken und einen Burger darauf zu legen, um dieses im Anschluss, natürlich mit offenem Mund, bei einem Superkunden abzuliefern. Kaum schweifte mein Blick von ihm ab, da hob ein anderer Mitarbeiter seinen Giraffenkopf über der Burgerausgabe empor. Man sah sofort, sein Gesicht, das war ein einziger mathematischer Fehler, das war ein durch Null geteiltes Gesicht. Die Augenbrauen bildeten einen Vektor mit Schnitt auf der positiven x-Achse, seine Brille einen Vektor mit einem Schnittpunkt auf der negativen x-Achse, windschief sozusagen. Dazu sein Kochmützle auf, was einfach nicht passte. Nice One. Mund war natürlich geöffnet :))
Zurück zum Superbediener. Der hate es tatsächlich geschafft. Es war aber sehr schlimm. Ich hätte am liebsten den ganzen Laden auseinander genommen, so voller Wut war ich zwischen den ganzen blöden Leuten. Aber ich scheine eins vergessen zu haben. Dort war ich der blöde, vielleicht bin ich der ja auch überall anders, aber dort habe ich es tief in mir gefühlt.
Was ich euch aber mit auf den Weg geben möchte:
Bitte immer den Mund geschlossen halten und wenn ihr einen überdurchschnittlich langen Kopf habt, dann zieht euch bitte keine Napoleon Mütze in länglicher Richtung auf. Dankeschön!