Jaja, am letzten Sonntag war Baden-Marathon, oder wie ich es auch nenne - Eierlauf.
Vorweg, ich war nicht dabei, was mich aber nicht davon abhält mich drüber auszulassen. Muss doch dieser lächerliche Auflauf von Antisportlern direkt auf meiner Straße laufen. Ich musste an diesem Tag arbeiten.
Ich vergaß völlig, dass dieser Schundwettbewerb stattfand, so war ich umso mehr verwundert über die Absperrungen, die ich durch meine noch vertrockneten Augen erblickte. Aber mir trieb es sofort die Tränen in die Augen...Das war der bisher traurigste Anblick, den ich je in meinem Leben gesehen hatte. Da gingen sie, die möchtegern Laufprofis, sie gingen. Hatten alle ihr Vollpolyester-Shirts und ihre Leggins an, die sie für billig Geld bei den mexikanischen Wochen im Lidl vom Wühltisch erworben hatten. Dazu die obligatorischen Laufschuhe mit Gelfüllung im Fersenbereich - ich schämte mich fremd. Wieso? Ja, es war ja noch der Walking-Marathon, aber selbst da blieb' schon allen die Puste weg. Einer lief am schnellsten, doch der lief nicht innerhalb der Absperrung, sondern außerhalb davon zur Arbeit, das war ich...
Die wollten mir schon die Goldmedaille des Siegers um den Hals hängen, aber ich musste dankend ablehnen und erklären, dass ich doch nur ganz normal zur Arbeit laufe. (Anmerk.: Dieser Satz ist frei erfunden und gilt nur als belustigende Ergänzung zum bisher Gesagten.) Es war schon ein erbärmliches Bild, das es sonst nur im Februar gibt, da heißt das ganze dann Fastnachtsumzug. Für mich als denkend, strebenden Menschen (Anmerk.: Attribute können von der Wirklichkeit leicht abweichen)sehe ich natürlich nur ein und dasselbe Spektakel.
Doch umso mehr ich meiner Arbeit näher komme, da sehe ich doch eine Person joggen. War dies doch der "Jogg-"Marathon? Ich meinte meinen Kumpel Herrn B. zu erkennen, da er in Haltung und Gesichtsausdruck ihm sehr ähnelte. Aber doch nur getäuscht, es handelte sich um eine mental-angeschlagene Person, die mit seinem gehende Betreuer halt mal joggte. Der zeigte wenigstens Herz bei der Angelegenheit.
Herrn B., der am Halbmarathon mitlief, ist es nun zu verdanken, dass ich nun weiß, wo genau der Maßstab der Unsportlichkeit für männliche Personen bis 39 Jahre liegt. Und der liegt bei 2.03Stunden für einen Halbmarathon. Alles, was dahinter liegt, hat ein Holzbein oder ist Pirat.
Wieso ich das jetzt einfach so pauschal sagen kann?
Herr B. hat sich natürlich intensivst auf diesen Lauf mit konstantem Bierkonsum, Trainingsfaulheit im Sportverein und Zählen der Holzstrukturstreifen in seinem Holzschreibtisch, während er mit Nixtun beschäftigt war, auf diesen Volkslauf vorbereitet. Falls du das jetzt nicht kapierst - er hat einfach nichts gemacht, im Gegenteil alles dafür getan, dass er nicht trainiert.
Er hat all' denjenigen "Sportlern" ins Gesicht gespuckt, die sportlich sein wollen und selbst bei Herrn B. müsste man sich mal erkundigen, ob er überhaupt mal eine Ehrenurkunde als Jugendlicher für seine sportlichen Leistungen erhalten hat. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an den Läufer B., der sich für diesen Test nicht zu schade war.
Ich habe mir vorgenommen nächstes Jahr auch daran teilzunehmen und in bei den Schlusskilometern an den Versagern vorbei zu rennen und dann zu sagen "Ich habe Krebs, aber ich renne weiter."
In diesem Sinne bleibt nur noch zu sagen, "Du kannst nix und Du kannst laufen".
Sauber bleiben...
Dienstag, 22. September 2009
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